Sabine Czischke und die Schäferei Stücke laden zur Adventsausstellung ein.
Verschiedene Aussteller laden zum Stöbern in unsere Scheune ein.
Genießen Sie selbstgemachten Apfelpunsch, frisch gebackene Kekse und vieles mehr. Erleben Sie unsere gemütliche Atmosphäre mit stimmungsvoller Beleuchtung, netten Ständen und abwechslungsreichen Angeboten aus liebevoll gestalteter Floristik und vielem Handgefertigtem.
Viele liebgewordene traditionelle Angebote gehören dazu, doch es werden auch wieder neue Akzente gesetzt - präsentiert von Menschen, die sich unserer Schäferei auf besondere Weise verbunden fühlen.
Liebe Gäste, seien Sie herzlich willkommen bei uns auf dem Wittel und erleben Sie hier eine angenehme Zeit in bäuerlicher Umgebung. Lassen Sie sich einstimmen auf die kommende Adventszeit und auf das schönste Fest des Jahres, auf Weihnachten!
Im Namen aller Aussteller und Mitarbeiter
Sabine Czischke, Jochen Klinge und Michael Stücke
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Bericht einer Löhner Schäferei zur derzeitigen Situation
Wie viele andere Landwirtschaftsbetriebe haben auch wir unter der schon lange anhaltenden Trockenheit zu leiden. Leider werden die Schäfer oft vergessen und in vielen Berichten gar nicht erwähnt. Dieser Bericht soll helfen die Lage zu verstehen in der sich viele Schäfereien befinden.
Oft hören wir von den Ernteeinbußen beim Getreide. Jetzt ist die Rede von der schlechten Ernte beim Mais, den Kartoffeln oder den Rüben. Das Grünland wird fast nie erwähnt. Für uns und sicherlich viele andere Schäfereien ist die Knappheit des Grünfutters ein großes Problem. Denn bei Trockenheit reduziert Gras das Wachstum oder stellt es gar ganz ein. Auf unseren Flächen beobachten wir das Blattmasse fast nicht mehr gebildet wird. Lediglich ein Stängel schieben ist zu beobachten. Resultierend daraus müssen wir die Schafe sehr häufig auf frisches Grünland umtreiben, solange noch irgendwo grünes Gras zu finden ist.
Der damit verbundene Arbeitsaufwand ist immens. Praktisch bedeutet das, Gatter auf die Wiese bringen, die Schafe zu pferchen und in den Viehwagen zu verladen. Dann Wagen für Wagen mit Schafen auf neue Flächen zu bringen. Auf den neuen Flächen, wo sich oftmals auch nur geringer Aufwuchs befindet muß vor dem Elektrozaunbau eine Schneise außenherum gemäht werden um Erdschläge durch den Strom im Aufwuchs zu verhindern. Sämtliches Equipment wie Elektrozaunnetze, Weidezaungerät, Erdungspfähle, Wassertränke, Mineralfutterleckstein etc. muß von Fläche zu Fläche mittransportiert werden. Da der Boden durch die Trockenheit hart ist müssen die Zaunpfähle teilweise mit dem Hammer in den Boden geschlagen werden. Alles in Allem bedeutet das einen erheblichen Mehraufwand von Diesel, Menschenkraft und außerordentlich viel Zeit. Wir kommen hierbei oft an unsere eigenen Grenzen das zu schaffen was noch möglich ist. Unsere Flächen, 32 Hektar die ausschließlich wir mit unseren Schafen beweiden und auf denen wir unser Winterfutter ernten sind restlos abgeerntet und herunter geweidet. Viele unserer Schafe stehen bereits auf fremden Flächen. Viele unserer Nachbarn haben uns Flächen angeboten die wir noch nachweiden dürfen. Ohne diese Hilfe stünden unsere Schafe längst im Stall und würden die Wintervorräte aufbrauchen. So versuchen wir ein Anbrechen der Wintervorräte möglichst lange heraus zu zögern. Wer weis wie der Winter wird ? Schlimm wäre jetzt noch ein langer kalter Winter. Ein Gedanke vor dem man sich nicht jetzt schon fürchten sollte – aber unbedingt mit bedenken und einplanen sollte. Die Freigabe von ökologischen Vorrangflächen durch die Landwirtschaftskammern der Länder sehe ich als fraglich an. Wie sollen wir drei Meter breite bzw schmale Streifen, die parallel zu Top Agrarflächen liegen, beweiden. Das wäre für unsere Schafe wie eine dauerhafte Nadelöhrsituation. Mal ganz abzusehen von dem Wert der Futterpflanzen. Auf ökologischen Vorrangflächen wie Blühstreifen stehen nun mal keine Futtergräser sondern derzeit verdörrte Stängel sämtlicher Blumen. Für uns praktisch gar nicht denkbar unsere Tiere dort in die sengende Sonne auf schmale Streifen, die eh schon trocken sind, zu stellen. Und das ohne jeglichen Schatten !!
Gerade zu dieser Jahreszeit beginnt nun die Deck bzw. Rittzeit für saisonal brünstige Schafe. Ausgelöst durch die Abnahme der Helligkeitsdauer am Tage. Durch eine gute tägliche Gewichtszunahme der Mutterschafe zu dieser Jahreszeit kommt es zur Superovulation. Das bedeutet es werden viele befruchtungsfähige Eizellen gebildet. Dieser Vorgang trägt maßgeblich zu einem positiven wirtschaftlichen Ergebnis einer Schäferei bei. So wäre nun nicht nur eine ausreichende sondern eine gute energiereiche Fütterung gerade zu dieser Jahreszeit nötig. Die Folgen einer unzureichenden Energiezufuhr werden spätestens 150 Tage später sichtbar, oder eben gar nicht. Erfolg oder Misserfolg wird dann wohl oder übel über den Betrieb hinaus bis mindestens zum Finanzamt spürbar und sichtbar werden.
Neben dem Futterproblem gibt es noch viele andere Erschwernisse die an dieser Stelle auch genannt werden sollten. Da wäre zum Beispiel der Fliegendruck. Die Belästigungen der Schafe durch Gnitzen und Fliegen ist enorm. Es scheint als würden sich diese Insekten zu Heerscharen auf die Schafe stürzen um sich dort am Blut und Kot zu laben. Hier ist unsere besondere Fürsorgepflicht gefordert. Nicht selten müssen hier Mittel zur Fliegenabwehr eingesetzt werden. Wieder ist erheblich mehr Zeit als üblich gefordert.
Insgesamt befinden wir uns derzeit in einer schwierigen Lage die wir zu meistern versuchen. Schade ist es das Betriebe die Weidetiere halten in der Öffentlichkeit so wenig wahrgenommen werden. In unseren Betrieben geht es auch um wirtschaftliche Erfolge, aber auch um das Wohl unserer Tiere. Landwirtschaft ist Wirtschaft, Weidemanagement und Schafzucht sind weder Hobby noch Zeitvertreib sondern unsere Existenzgrundlage und damit Teil des Fundamentes der ländlichen Räume. Grund genug um in der Öffentlichkeit gehört und wahrgenommen zu werden.
27-31 August 2018
Ein großer Artikel stand bereits in unserer Presse im Westfalen Blatt:
Quellangabe. Frau Berning vom Westfalen Blatt .